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Adventskalender - Donnerstag, 6. Dezember

Rezension: "Meisterdetektivschüler Donald"

Es sind sich wohl alle Alt-Fans des LTBs einig: Es ist schön, dass seit LTB 363 in jedem Band eine dieser alten Geschichten drin war - bleibt zu hoffen, dass das auch weiterhin so sein wird.
Aber immer war ja nun auch nicht alles Gold, was glänzt, so war zum Beispiel die Geschichte "Der Irrtum des Höhlenweisen" (LTB 366) eher mittelmäßig. Hier nun also die Rezension, der letzten LTB-Geschichte des Jahres, die wie schon im vorigen LTB von Carpi gezeichnet wurde. Bemerkenswert ist vor allem, dass die letzte abgedruckte Geschichte von Abramo und Gian Paolo Barosso im regulären LTB bereits über 21 Jahre zurückliegt. Auch wenn die beiden Brüder wohl nie zu den besten Autoren gezählt haben, haben sie doch ihr Comeback im LTB verdient - solange die Geschichte von guter Qualität ist.

Für diejenigen, die das LTB aber (noch) nicht gelesen haben, eine kurze Zusammenfassung des Inhalts: Donald ist in Dagoberts Hotel angestellt und fungiert als "Mädchen für alles". Da aber schon immer sein Traum war, einmal Detektiv zu werden, greift er dem Hoteldetektiv Herkules Pirol unter die Arme. Tatsächlich bekommt Donald etwas von einem geplanten Banküberfall mit und will selbigen auch verhindern. Das klappt allerdings nicht so ganz, im Gegenteil: Er wird von den Gangstern entführt. Während man ihm in ganz Entenhausen nachtrauert und als Held feiert, kann er sich doch befreien: Er wird als Held gefeiert - trotzdem ist das Ende für ihn nicht wirklich zufriedenstellend...

Klingt nach der Inhaltsangabe eigentlich um eine eher gewöhnliche Geschichte, jedoch ist sie wirklich toll! Sehr schöne Zeichnungen von Carpi, eine gut durchdachte Story und teilweise exzellente Gags machen die Story zu der besten in LTB 371. Vielleicht ist dieser sogar nach "Die Insel der Piraten" (LTB 365) und "Aktion dünnes Phantom" (LTB 367) der drittbeste LTB-Comic 2007. Allein schon der faule Hoteldetektiv ist klasse, auch der Übersetzer hat einiges an Witz in die Story einbringen können.


Was allerdings bestimmt einigen nicht so gefällt, ist die Tatsache, dass Dagobert wirklich sehr, sehr gemein gegenüber seinem Neffen ist (wie das auch in mehreren alten Geschichten üblich ist). So knöpft er sogar Donalds Trinkgeld ab. Nach der Entführung heult sein Onkel zwar, jedoch nur, weil er seine Schulden nicht mehr tilgen kann, falls er umgebracht wird. Für diejenigen, die so einen Dagobert nicht sehen wollen, können ja einfach denken, dass Dagobert hintergründig doch wegen Donald Tränen vergießt - so unwahrscheinlich ist das doch auch gar nicht, oder? Trotzdem ist dies vielleicht ein berechtigter kleiner Kritikpunkt an der Story, weshalb wohl vielleicht gerade Jüngere die Geschichten "Genialer Praktikant" und "Geld, Gold und Glück" mehr schätzen, in denen ja ein eindeutig sympathischerer Dagobert auftritt.

Ärgerlicher ist da aber schon die wirklich miese Kolorierung der Story. Gut, die alte Kolorierung passt, aber in dieser sind so viele Fehler, wie in kaum einer alten. So sind auf Seite 239 einfach Donalds Füße weiß, um mal ein größeres Beispiel zu nennen. Auch kleinere Sachen, wie z.B. die plötzlichen Veränderungen der Farben von Krawatten, Fliegen, Hüten und Anderem.

Nichtsdestotrotz kann die Geschichte auf jeden Fall empfohlen werden und gehört, wie gesagt, so ziemlich zum Besten, was dieses Jahr erschienen ist, wenn auch die volle Punktzahl um ein Haar verfehlt wurde.

9/10 Punkte

Zuletzt aktualisiert: 08.02.2012, 00:46
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