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Rezension: LTB 504 - Der Superschleim



Am Ende des Regenbogens (Fabio Michelini - Giampaolo Soldati; 50 S.)

Wenn es um Sagen, Märchen und Legenden geht, ist Dagobert Duck bekanntermaßen immer ganz vorn mit dabei – zumindest, wenn auch von Schätzen die Rede ist! Dieses Mal hat es der reichste Mann der Welt auf den Topf voller Gold abgesehen, welcher der Legende nach am Ende des Regenbogens auf den ehrlichen Finder wartet. Dipl.-Ingenieur Daniel Düsentrieb lässt Dagoberts Pläne jäh wie eine Seifenblase zerplatzen, als Daniel argumentiert, der Goldtopf am Ende des Regenbogens sei nur ein Märchen und damit fiktiv. Allerdings ist in den Weiten des Internets alles möglich, also auch das angeblich "Fiktive".
Rasch hat Dagobert seinen Neffen Donald und die Großneffen Tick, Trick und Track überredet, ihn auf die Reise über den Regenbogen zu begleiten. Auf einem Tablet reisen die Ducks zunächst durch das Internet an sich und schon bald darauf durch die farbigen Ringe des Regenbogens. Dort begegnen die Entenhausener einfarbigen Wesen und seltsamen Kreaturen, die sich gegenseitig aufgrund der unterschiedlichen Farben nicht ausstehen können! Das ist Dagobert jedoch egal, der in jedem Farbring jeweilige Edelsteine zu Tage fördert. Allerdings haben die Ducks die Ducks ein entscheidendes Problem: Sie sind bunt und passen sich nicht den Farbvorgaben des Regenbogens an. Das erzürnt die Farbpolizei, die sich an die Fersen der Ducks heftet...

Fabio Michelini schickt Dagobert Duck auf die Suche nach dem Topf voller Gold am Ende des Regenbogens. Dieser war (die Älteren werden sich erinnern) natürlich schon des Öfteren das Objekt der Begierde, zum Beispiel in LTB 402 "Glücksjäger" oder bei Carl Barks höchstpersönlich. Was mich aber doch sehr erstaunt hat, war der Ansatz gleich zu Beginn der Geschichte, der Schatz sei "nur fiktiv". Aha, und im Internet ist immer alles wahr oder was?! Warum müssen die Ducks extra ins World Wide Web, um dort den Regenbogen bereisen zu können? Zumal diese Wende kaum eine Rolle für die Geschichte spielt. Anfänglich muss man immerhin noch gegen Viren und Würmer kämpfen, aber spätestens im zweiten Teil von "Am Ende des Regenbogens" hat man als Leser völlig vergessen, in welcher Umgebung sich die Entenhausener aufhalten. Das ist ein Kniff, den ich nicht besonders mag, das hätte man für meinen Geschmack anders lösen können.
Apropos Umgebung: Die Ringe des Regenbogens mit den vielen verschiedenen Bewohnern sind eine verdammt kreative Idee von Fabio Michelini! Es ist toll, wie alles total einfarbig ist und sich die Einheimischen Spinne sind – und das nur ihrer Farben wegen. Richtig lustig sind die Anspielungen auf die Farben, was primär an den humorvollen Übersetzungen liegt, die wirklich sehr gelungen sind! Es ist sehr stimmig umgesetzt, wie die Völker des Regenbogens miteinander / gegeneinander leben. Und jetzt kommt mein großer Kritikpunkt an "Das Ende des Regenbogens": Die Reise der Ducks ist mir zu schnell zu Ende. Nur ein bis zwei Seiten sind einfach zu wenig für einen Farbring! Als neugieriger Leser möchte ich doch viel mehr wissen über die dortigen Bewohner, Lebensweisen und Kulturen! Klar, Onkel Dagobert ist nur auf die Edelsteine aus... Aber ich hätte gern mehr erfahren über Maulstiftler, Pinselfüchse und Co. Da ging meiner Meinung nach eine Menge Potenzial verloren – nötige Seiten, die man am Anfang verschwendet hat. Wieso gibt es beispielsweise die Farbpolizei und den Rat der Sieben? Wo lag der Auslöser für die Auseinandersetzungen?

Ziemlich stimmig hat auch Giampalo Soldati mit seinen Zeichnungen dazu beigetragen, dass "Das Ende des Regenbogens" als ein humorvolles und fantasievolles Abenteuer in Erinnerung bleibt, das viel Spaß beim Lesen macht!



Zuletzt aktualisiert: 10.03.2018, 01:37
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